Internationale Rechts- und Ethikaspekte
Das Vorhaben will einen normativen Rahmen für die Regulierung neuer Züchtungsverfahren (NBT) in der Schweiz entwickeln, indem es eine Rechtsanalyse mit internationalen Normen und Beschränkungen mit einem empirisch-bioethischen Ansatz kombiniert.
Projektbeschreibung
Worum geht es in dem Forschungsprojekt?
Neue Züchtungsverfahren (NBT) fallen in den Geltungsbereich der genetisch veränderten Organis-men (GVO), die in der Schweiz verboten sind. Forschende sind unzufrieden mit dem strengen Vorgehen gegenüber bestehenden internationalen Normen, Regeln und Best Practices. Wenige Studien haben die GVO-Regulierungen aus internationaler rechtlicher Sicht in einem empirisch-bioethischen Ansatz beleuchtet. Das Projekt schliesst diese Lücke, indem es eine Rechtsanalyse der internationalen gesetzlichen Dimension der GVO-Regulierungen mit einem empirischen Teil kombiniert, um die Haltung zweier Anspruchsgruppen zu untersuchen: Anwälte und Pflanzenforscher aus der Schweiz und aus Ländern mit weniger strengen Vorschriften. Eine normative Analyse erfolgt, um Bedenken zu Gesundheit, Umwelt und Nachhaltigkeit zu erwägen und ein neues Rahmenwerk vorzuschlagen.
Warum ist das Forschungsprojekt wichtig?
Das Projekt schliesst die Lücke in der Rechtsforschung, da die Folgen unterschiedlicher Gebiete des internationalen Rechts für die Debatte in der Schweiz aktuell unklar sind. Im empirischen Teil werden Unterschiede im Wissen und in der Verwendung der verfügbaren Fakten und Belege sowie im Interessenausgleich zwischen zwei Anspruchsgruppen untersucht. Die Projektergebnisse werden grössere schweizerische Anspruchsgruppen für die Rolle des internationalen Rechts und die Haltung in aussereuropäischen Ländern sensibilisieren und Empfehlungen für eine NBT-Regulierung in der Schweiz im Einklang mit bestehenden internationalen Verpflichtungen geben.
Originaltitel
Regulating New Plant Breeding Technologies (NBTs): An international and interdisciplinary perspective