Erste Projekte auf der Website zu NFP 84 «Innovationen in Pflanzenzüchtung» verfügbar

© Giuseppe Arcimboldo (Wikipedia)

Kurzbeschreibungen der ersten 11 geförderten Projekte sind ab sofort auf der Website des NFP 84 "Innovationen in der Pflanzenzüchtung" verfügbar.

Die Beschreibungen der ersten 11 Projekte, die vom Nationalen Forschungsprogramm NFP 84 «Innovationen in Pflanzenzüchtung» gefördert werden, stehen jetzt online zur Verfügung. Die Projekte behandeln drei Aspekte, die sich gegenseitig ergänzen: technologische Innovation in der Pflanzenzüchtung, Verwaltung und Gesetzgebung sowie gesellschaftliche und ethische Akzeptanz. Sie unterstreichen die Vielfalt der Konzepte, die derzeit in der Schweiz erforscht werden.

Von Äpfeln zu Buchweizen

Auf technologischer Ebene arbeiten die Forschenden daran, Apfelbäume und Weinberge gegen Pilzerkrankungen dauerhaft widerstandsfähig zu machen. Sie arbeiten an Kartoffeln, die Trockenheit tolerieren und weniger Pestizide benötigen, erzeugen klonale Maishybride, nutzen das genetische Potenzial von Buchweizen, um seinen Ertrag zu steigern, verbessern die Widerstandsfähigkeit von Tomatensorten und stärken positive Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Mikroorganismen.

Weitere Projekte widmen sich der Verwaltung und Gesetzgebung. Sie untersuchen, wie die Schweiz ein risikobasiertes Regelwerk für neue Züchtungsmethoden entwickeln kann, das mit europäischen und internationalen Verpflichtungen in Einklang steht. Zudem analysieren sie, wie globales Recht und Ethik nationale Meinungen prägen, und schlagen Möglichkeiten vor, wie Patente und Sortenschutz gleichermassen berücksichtigt werden können, um Innovation weiterhin zugänglich zu machen und Anreize zu schaffen.

Abschliessend beschäftigen sich zwei Projekte mit den gesellschaftlichen und ethischen Dimensionen. Sie untersuchen mithilfe von Umfragen, qualitativen Befragungen und sogar Virtual Reality-Szenarien, die reale Auswahlmöglichkeiten simulieren, wie Bürgerinnen und Bürger und Verbraucherinnen und Verbraucher neue Züchtungstechnologien wahrnehmen. Um Werte zu verstehen und Polarisierung zu verringern, erforschen sie zudem die ethischen Kontroversen, die öffentliche Debatten prägen. Dabei stützen sich die Forschenden auf verwandte Konzepte aus anderen Bereichen.

Schweizer Züchtung am Scheideweg

Die Art, wie die Schweiz mit neuen Züchtungsverfahren umgehen wird, ist fundamental, da sie Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit, die ökologische Nachhaltigkeit und das öffentliche Vertrauen in die Wissenschaft in den nächsten Jahren haben könnte. Die Nichtbeachtung der technischen Möglichkeiten oder der gesellschaftlichen und rechtlichen Dimensionen könnte zu verzerrten Debatten und fehlgeleiteten Entscheidungen führen.

NFP 84 wird dazu beitragen, diese entscheidende Lücke zu schliessen, indem es eine Faktenlage schafft, die Wissenschaft und Politik verbindet. Dazu baut NFP 84 eine aktive praxisbezogene Gemeinschaft («Community of Practice») mit Forschenden aus allen Fachbereichen sowie mit Politiker:innen, Fachleuten aus der Branche, Medienschaffende und Akteur:innen aus der Zivilgesellschaft auf.

Sie soll den Austausch fördern, das gegenseitige Lernen unterstützen und den fachbereichs- und sektorübergreifenden Wissensaufbau stärken, damit Forschung, Praxis und Politik zum Thema Pflanzenzüchtung in der Schweiz gemeinsam voranschreiten können.